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Usutu-Virus im Norden auf dem Vormarsch

12.09.2018 In den vergangenen Wochen sind viele offensichtlich kranke Amseln von besorgten Tierfreunden bei uns abgegeben worden. An dieser Stelle möchten wir auf das Thema Usutu-Virus aufmerksam machen.

Amsel mit Usutu-Virus

Schon 2011 gab es den deutschen Erstnachweis des tropischen Virus bei Amseln (auch Schwarzdrosseln genannt), doch noch nie gab es so viele Todesfälle wie in diesem Jahr.

Typisch für die Erkrankung sind ein fehlender Fluchtreflex, eine verminderte Flugfähigkeit und das vermehrte Ausfallen von Federn. Charakteristisch ist das weitgehende Fehlen des Kopfgefieders einhergehend mit Hautveränderungen im Bereich der Stirn (siehe Foto). Die Vögel werden durch die Schwächung deutlich schneller Opfer von Haustieren und Greifvögeln oder sie sterben innerhalb weniger Tage an multiplem Organversagen. Eine wirksame Therapie ist derzeit nicht bekannt.

Laut dem Bernard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg besteht jedoch keine Ansteckungsgefahr für Säugetiere inklusive Menschen. Dennoch sollten betroffene Vögel nicht mit bloßen Händen angefasst werden.

Das Virus verbreitet sich derzeit vor allem in Norddeutschland rasend schnell, was auch mit dem vermehrten Auftreten von Stechmücken in diesem Jahr zusammenhängen könnte.

 

Der NABU bittet die Bevölkerung um Mithilfe bei der Datenerhebung zum Verlaufe der derzeitigen Epidemie bei unserer beliebten heimischen Amsel.

 

https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/gefaehrdungen/krankheiten/usutu-melden.html#formular